Schmerzen in der unteren Lendenwirbelsäule zu haben, ist einer der häufigsten Gründe einen Osteopathen aufzusuchen (1).

Die Behandlungsmöglichkeiten bei Lendenwirbelsäulenschmerzen sind vielfältig. Wie wirksam der osteopathische Behandlungsansatz ist, wurde in einigen Studien untersucht (2, 3, 4, 5, 6, 7).

In einer Übersichtsstudie fasst Licciardone (2005) sechs Studien zusammen und kommt so auf 525 Studienteilnehmer. Verglichen wurde in diesen Studien der schmerzreduzierende Effekt der osteopathischen Behandlung gegenüber mindestens einer Kontrollbehandlungsgruppe.
Das Ergebnis zeigte eine signifikant höhere Schmerzreduzierung in der osteopathischen Behandlungsgruppe (8).

In einer aktuelleren Studie aus dem Jahr 2012 untersucht Cruser an 63 amerikanischen Soldaten mit akuten lws-250-150Schmerzen in der Lendenregion die Wirksamkeit des osteopathischen Behandlungsansatzes. Die Probanden wurden aufgeteilt in eine osteopathische Behandlungsgruppe und in eine herkömmlich medikamentöse Behandlungsgruppe. Bemessen wurde die Schmerzeinschätzung der Probanden mit der „vierfach-visuellen-Analogskala", das heißt, dass der Proband auf einer 10er-Skala abhängig von der Schmerzstärke einstuft. Zudem wurde die Funktionsfähigkeit der Lendenwirbelsäule der Probanden mittels eines speziellen Fragebogens ermittelt (2).

Es fanden vier Behandlungssitzungen und eine Folgeuntersuchung statt, dabei konnten sowohl die Schmerzen der Teilnehmer der Behandlungsgruppe signifikant reduziert als auch die Funktionsfähigkeit der Lendenwirbelsäule verbessert werden (2).

Diese Studien heben sehr einseitig die positiven Effekte osteopathischer Behandlungen hervor. Jedoch wurde insgesamt gesehen, lediglich von einer Schmerzreduktion und nicht von einer Beseitigung gesprochen. Für ein noch besseres Ergebnis können Synergien mit anderen Therapien und einer ausgewogenen Lebensführung in Hinsicht auf Bewegung, Ernährung wie auch auf psychoemotionaler Ebene herangezogen werden.

1. Cypress BK. (1983). Characteristics of physician visits for back symptoms: a national perspective. Am J Public Health. 73:389–395.

2. Cruser dA, Maurer D, Hensel K, Brown SK, White K, Stoll ST. (2012). A randomized, controlled trial of osteopathic manipulative treatment for acute low back pain in active duty military personnel. J Man Manip Ther. ;20(1):5-15. doi: 10.1179/2042618611Y.0000000016.

3. Hoehler FK, Tobis JS, Buerger AA. (1981) Spinal manipulation for low back pain. JAMA. 245:1835–1838. doi: 10.1001/jama.245.18.1835.

4. Gibson T, Grahame R, Harkness J, Woo P, Blagrave P, Hills R. (1985) Controlled comparison of short-wave diathermy treatment with osteopathic treatment in non-specific low back pain. Lancet. 1:1258–1261. doi: 10.1016/S0140-6736(85)92323-2.

5. Andersson GBJ, Lucente T, Davis AM, Kappler RE, Lipton JA, Leurgans S. (1999). A comparison of osteopathic spinal manipulation with standard care for patients with low back pain. N Engl J Med. 341:1426–1431. doi: 10.1056/NEJM199911043411903.

6. Burton AK, Tillotson KM, Cleary J. (2000) Single-blind randomised controlled trial of chemonucleolysis and manipulation in the treatment of symptomatic lumbar disc herniation. Eur Spine J. 9:202–207. doi: 10.1007/s005869900113.

7. Licciardone JC, Stoll ST, Fulda KG, Russo DP, Siu J, Winn W, Swift J. (2003). Osteopathic manipulative treatment for chronic low back pain: a randomized controlled trial. Spine. 28:1355–1362. doi: 10.1097/00007632-200307010-00002.

8. Licciardone JC, Brimhall A., King L. (2005). Osteopathic manipulative treatment for low back pain: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. BMC Musculoskelet Disord. 6: 43. Published online 2005 August 4. doi: 10.1186/1471-2474-6-43
PMCID: PMC1208896